Geschichte und Fakten über den Leuchtturm von Pharos

12. Oktober 2025 Von chrissi 0
der Leuchtturm von Pharos

Der Leuchtturm von Pharos gilt als Sinnbild antiker Ingenieurskunst. Er stand auf einer kleinen Insel vor Alexandria und markierte die riffige Hafeneinfahrt. Sein Bau im frühen 3. Jahrhundert v. Chr. machte ihn zum bedeutenden Seezeichen der Region.

Tagsüber nutzte man vermutlich Spiegel oder Reflektoren, nachts ein offenes Feuer. Quellen nennen eine Höhe jenseits der 100 Meter; damit zählte er lange zu den höchsten Bauwerken der Welt. Sein Rang unter den sieben weltwunder der antike ist gut dokumentiert.

Erdbeben führten über Jahrhunderte zum Verfall. Im 15. Jahrhundert wurden Bausteine in einer Festung wiederverwendet. Aktuelle Funde aus 2025 und digitale Scans helfen nun, ein virtuelles Rekonstruktionsmodell zu erstellen.

Inhaltsverzeichnis

Wesentliche Erkenntnisse

  • Symbol antiker Technik: Baukunst und Navigation.
  • Standort: Kleine Insel, verbunden durch den Heptastadiondamm.
  • Funktion: Tag- und Nachtorientierung für Schiffe.
  • Lebenszyklus: Lange Nutzung, dann Zerstörung durch Erdbeben.
  • Neueste Forschung: 2025 gefundene Blöcke und digitale Rekonstruktion.

Der Leuchtturm von Pharos: Überblick, Einordnung und Schlüsselfakten

Auf der Insel Pharos sicherte ein beeindruckender Turm den Zugang zum Großen Hafen von Alexandria. Seine Kombination aus Höhe und Funktion machte das Bauwerk rasch berühmt in antiken Quellen.

Warum das Bauwerk als Weltwunder gilt

Das Bauwerk ersetzte in hellenistischen Listen die verfallenen Mauern von Babylon und wurde so zum jüngsten Eintrag unter den sieben weltwunder antike. Als technisches Meisterwerk bot es maritime Sicherheit und war nach den großen Pyramiden eines der höchsten Bauwerke seiner Zeit.

Key Facts

  • Bauzeit: ca. 299–279/282 v. Chr.; eine Widmung wird für das Jahr 282 genannt.
  • Höhe: moderne und antike Schätzungen zwischen etwa 115 und 160 meter.
  • Standort: insel pharos, an der Einfahrt des Großen Hafens.
  • Funktion: maritimes leuchtfeuer bei Nacht, bei Tag vermutlich reflektierende Flächen.

Wort und Bild

Das Wort „Pharos“ prägte viele europäische Begriffe wie französisch phare und spanisch/italienisch faro. Auf alexandrinischen münzen des 2. Jahrhunderts n. Chr. erscheint der turm in unterschiedlichen Darstellungen. Mittelalterliche Reiseberichte liefern zusätzliche angaben und Maße, die das Bild ergänzen.

Aufbau, Bauzeit und Wandel des leuchtturm alexandria: Von Sostratos bis zur Festung Qāitbāy

Die Bauarbeiten begannen um 299 v. Chr.; unter Ptolemaios II. war die fertigstellung spätestens 282 v. Chr. erreicht. Sostratos von Knidos gilt als Architekt und nennt in einer bekannten Inschrift die „rettenden Götter“. Finanzielle Mittel beliefen sich auf 800 Talente Silber, heute etwa 14,9 Millionen Euro.

Bau und dreiteilige Architektur

Die Basis bildete eine monumentale plattform aus Granit (ca. 190 × 190 m). Darauf stand ein 55–65 m hoher, pyramidenförmiger Sockel mit Innenrampe und Räumen.

Auf dem Sockel erhob sich ein rund 30 m hoher oktogonaler Turm mit Laterne. Ganz oben saß eine Statue von 7–8 m, möglicherweise Poseidon oder Zeus Soter.

Technik des leuchtfeuers

Das nächtliche leuchtfeuer brannte mit Öl, Pech oder Holz. Tagsüber nutzten Handwerker einen Metallhohlspiegel als Reflektor.

Antike Quellen geben eine Sichtweite von etwa 300 Stadien, also rund 56 km, an.

Erdbeben, Trümmer und Ende

Mehrere schwere erdbeben (365, 769, 1303, 1323) beschädigten das Bauwerk und führten zum langsamen Ende der Nutzung.

Große trümmer lagen im Hafenbecken. Im 15. Jahrhundert wurden viele Steine für die Festung Qāitbāy wiederverwendet.

leuchtturm alexandria

Aspekt Angabe Bedeutung
Finanzierung 800 Talente (~14,9 Millionen €) Große staatliche Investition
Plattform ~190 × 190 m Granit Stabilität gegen Meer
Höhengliederung Sockel 55–65 m, Oberbau ~30 m, Statue 7–8 m Gesamthöhe: 115–160 meter (Schätzung)
Technik Feuer + Metallspiegel Sichtweite ~56 km

Archäologie heute: Juli 2025 geborgene Blöcke, Dassault Systèmes und das virtuelle Modell

Eine archäologische Hebung im Juli 2025 brachte 22 monumentale Fundamentsteine aus dem Meer ans Licht. Unter den steinblöcken lagen Bodenplatten sowie klar erkennbare Tor‑Elemente: Schwelle, Pfosten und Decksteine. Dazu kamen Fragmente eines ägyptischen Pylons, vermutlich der eindrucksvolle eingang zu einem bislang unbekannten tempelartigen Monument.

juli 2025 meer geborgen steinblöcke

Aus dem Meer geborgen: Funde und Kontext

Neben den 22 gehobenen blöcken sind rund 100 weitere teile am meeresgrund kartiert und digital gescannt. Die Funde ergänzen den Fundbestand und geben neue Hinweise auf Lagerung und Passformen der Steine.

PHAROS‑Projekt: digitaler Zwilling und technische Analysen

Unter Leitung von Isabelle Hairy (CNRS) arbeiten Archäologen und Ingenieure mit Foundation Dassault Systèmes zusammen. Hochauflösende Scans erzeugen ein präzises modell, das als digitaler Zwilling dient.

Mit dieser Plattform lassen sich verschiedene konstruktion‑ und statik‑Szenarien simulieren und im virtuellen Raum gegen Welleneinfluss und Erdbeben testen.

Was die Funde verraten könnten

Aus Geometrie, Lagerflächen und Bearbeitungsspuren der teile lassen sich Rückschlüsse auf Mauertechnik, Lastabtrag und mögliche Bauhöhen ziehen. Das virtuelle Modell erlaubt zudem, plausible Kollaps‑Sequenzen zu prüfen und so die Schadensgeschichte des leuchtturms wissenschaftlich zu untermauern.

  • Juli 2025: 22 Blöcke aus dem meer geborgen.
  • Scans: ~100 weitere Fragmente kartiert.
  • Partner: CNRS und Dassault Systèmes erstellen digitalen Zwilling.

Fazit

Pharos bleibt ein beeindruckendes Beispiel antiker Technik und maritimer Planung.

Als teil der sieben weltwunder antike zeigt dieses bauwerk auf einer insel die Verbindung aus massiver plattform, dreigliedriger Konstruktion und einer geschätzten höhe von über 115 meter. Quellen wie münzen, Reiseangaben und Texte liefern wichtige angaben zur fertigung und statue auf der Spitze.

Wiederkehrende erdbeben und spätere Nutzung seiner trümmer in einer festung markieren das Ende der aktiven Zeit. Heute liefern gehobene teile und ein digitales modell von Dassault Systèmes neue Einblicke in konstruktion, statik und Schadensabläufe.

So bleibt der Turm sowohl symbol als auch Forschungsthema: ein weltwunder, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet.

FAQ

Warum zählt der Turm von Alexandria zu den sieben Weltwundern der Antike?

Weil zeitgenössische Autoren seine monumentale Größe, technische Raffinesse und Bedeutung für die Schifffahrt hervorhoben. Antike Beschreibungen und spätere Listen würdigen das Bauwerk als herausragende Ingenieursleistung und kulturelles Symbol der ptolemäischen Hauptstadt.

Wie hoch war der Turm schätzungsweise in Metern und wann wurde er erbaut?

Historische Schätzungen variieren, übliche Angaben liegen zwischen 100 und 140 Metern. Der Bau begann im späten 4. bis frühen 3. Jahrhundert v. Chr.; oft wird Fertigstellung unter Ptolemaios II. um 279/282 v. Chr. genannt.

Wo stand das Bauwerk genau und welche Funktion hatte es?

Es stand auf der Insel Pharos vor Alexandria und diente als Leuchtfeuer zur Orientierung der Schiffe. Seine Position markierte die Hafenmündung und schützte den Seehandel der Stadt.

Woher kommt der Name „Pharos“ und warum finden sich verwandte Wörter in europäischen Sprachen?

Der Name leitet sich von der Insel Pharos ab. Über die Jahrhunderte übernahmen romanische und andere Sprachen das Wort als Bezeichnung für Leuchtturm (z. B. französisch phare, spanisch faro), weil das Bauwerk Modellcharakter für spätere Türme hatte.

Welche Quellen beschreiben das Bauwerk und seine Einordnung als Weltwunder?

Berichte von antiken Autoren wie Strabon, Plinius und anderen liefern Beschreibungen. Spätere Gelehrte und Reisende ergänzten diese Texte, sodass der Turm in klassischen Weltwunder-Listen auftaucht.

Wer begann den Bau und wer vollendete ihn?

Die Initiative wird ptolemäischen Königen zugeschrieben; Baubeginn unter Ptolemaios I., Fertigstellung oft Ptolemaios II. zugeschrieben, in der Periode um 299–279/282 v. Chr.

Wie war die Architektur des Bauwerks aufgebaut?

Berichte und Rekonstruktionen sprechen von drei Teilen: einer massiven Plattform aus Granit, einem pyramidenförmigen Mittelteil und einem oktogonalen oberen Turm mit einer Laterne, in der das Leuchtfeuer brannte.

Wie funktionierte das Leuchtfeuer technisch?

Man nutzte offenes Feuer, vermutlich kombiniert mit reflektierenden Flächen oder Spiegeln, um die Lichtwirkung zu verstärken und die Sichtweite über das Meer zu erhöhen.

Welche Erdbeben beschädigten das Bauwerk und wann erfolgte der Verfall?

Bedeutende Erdbeben sind für die Jahre 365 n. Chr., 769, 1303 und 1323 belegt. Diese Ereignisse führten zu wiederholten Schäden und letztlich zum Einsturz großer Teile, bevor Steine zur Befestigung verwendet wurden.

Wie wurden die Steinblöcke später wiederverwendet?

Teile des einstigen Bauwerks dienten als Materialquelle für die Zitadelle von Qāitbāy auf der selben Landspitze. Viele Blöcke und Fragmente fanden so einen Platz in späteren Befestigungsbauten.

Was wurde im Juli 2025 aus dem Meer geborgen und welche Bedeutung haben diese Funde?

Archäologen bargen mehrere monumentale Steinblöcke, Tor-Elemente und Pylonfragmente. Die Teile ermöglichen neue Erkenntnisse zu Konstruktion, Dekor und ursprünglicher Form des Bauwerks.

Was ist das PHAROS-Projekt mit Dassault Systèmes und wie hilft es der Forschung?

Das Projekt nutzt digitales Scannen und 3D-Modellierung zu einem „digitalen Zwilling“. Software von Dassault Systèmes unterstützt Rekonstruktionen, statische Tests und Hypothesen zur originalen Bauweise.

Welche Hinweise liefern die neuen Funde zur ursprünglichen Höhe und Bauweise?

Die Größe und Bearbeitung der Blöcke, Torfragmente und Profile erlauben genauere Abschätzungen zur Massivität und zur möglichen Höhe. Digitale Tests helfen, realistische Varianten der Konstruktion zu prüfen.

Welche Rolle spielten Monumentalstatuen oder Eingangselemente beim Aufbau?

Berichte erwähnen repräsentative Elemente wie Pforten, Statuen oder Kapitelle, die den repräsentativen Charakter des Bauwerks unterstrichen. Archäologische Funde bestätigen die Existenz solcher Schmuckstücke.

Wie beeinflussen Münzen und antike Darstellungen das Bild des Bauwerks?

Münzprägungen und bildliche Darstellungen liefern ergänzende Hinweise zur Außenwirkung, Proportionen und ikonographischen Bedeutung. Sie helfen, fehlende archäologische Informationen zu ergänzen.

Welche offenen Fragen bleiben zur Konstruktion und dem Ende des Bauwerks?

Unklar sind exakte Höhe, Details der inneren Treppenführung, die Konstruktion der Laterne und der genaue Ablauf des Zusammenbruchs. Laufende Forschungen und digitale Modelle klären nach und nach diese Punkte.
Spread the love